Nachdem wir uns in den letzten Tagen mit dem Mönchtum, also Männern, beschäftigt haben, besuchten wir mit Kildare einen Ort, der für die hl. Brigida steht, die in Irland mindestens genauso verehrt wird, wie St. Patrick.
In Kildare gründete sie im Jahr 470 (und damit vor Patrick oder Columban) ein Doppelkloster (also für Männer und Frauen). In der Kathedrale von Kildare konnten wir anhand eines Modells sehen, wie die Anlage wohl ausgesehen hat. Hier haben wir auch die „Bienenwabenhäuser“ gesehen, in denen die Mönche lebten.





Die hl. Brigida ist auch deswegen so bedeutend, da sie als Frau Leitungsfunktionen für die Kirche von Kildare übernommen hat.
An der Kirche selbst befindet sich ein „Wunschstein“: Wenn man es schafft, seinen Arm durch das Loch zu führen und mit der Hand seine andere Schulter zu berühren, geht der Wunsch in Erfüllung. Das haben wir natürlich gleich ausprobiert 🙂

In der Nähe der Kirche befand sich ein Haus, in dem das hl. Feuer aufbewahrt wurde – der Vorläufer des ewigen Lichts in den katholischen Kirchen.

Der Name „Birgida“ – Bridge / Brücke – deutet ihre Funktion an. In einer Zeit, in der ihre Umgebung noch sehr vom heidnischen Druidentum geprägt war, war sie die Brücke vom alten (heidnischen) zum neuen (christlichen) Glauben.
In der Nähe der Kathedrale befindet sich die Quelle der hl. Brigida. Auch hier fanden wir wieder Zeichen der Verehrung und auch des Gebets. Für uns eine sehr ungewöhnliche und sicher auch gewöhnungsbedürftige Frömmigkeitsform. Für die Iren aber normaler Glaubensvollzug, der die Einheit von Glauben und Natur zum Ausdruck bringt.



