Wieder zuhause

Ein wenig müde zwar, aber voll mit vielen, vielen Eindrücken und dem festen Vorsatz, dass das nicht unsere letzte Reise nach Irland gewesen sein soll, kamen wir am späten Samstagabend wieder in Würzburg an. Es wird sicher einige Zeit brauchen, bis sich die Erlebnisse der letzten 9 Tage gesetzt haben. Dabei werden die „Heftle“, die sich im Verlauf der Reise zu einem kleinen Handapparat ausgewachsen haben, eine gute Unterstützung sein.

Bei den Caritasfahrten gilt ja die alte Fußballerweisheit: Nach der Fahrt ist vor der Fahrt. Und so kam die Frage, wohin es denn nächstes Mal ginge, schon gar nicht mehr so überraschend. Soviel sei zu diesem Zeitpunkt verraten: Es gibt bereits erste Überlegungen. Zunächst heißt es allerdings: Zuhause ist es auch schön 🙂

Reisenotizen

Andere Länder, andere Sitten – das macht ja häufig den Reiz einer Reise aus.

Auf unserer Irlandfahrt sollte es nicht anders sein, auch wenn mancher Reiz eher von besonderer Art war und bei manchem Teilnehmer eher zum Reizwort wurde…

Aber beginnen wir mit den angenehmen Seiten des irischen Hotels, wie zB dem inkludierten Tee und Kaffee, der uns selbstverständlich in jedem Hotel erwartete…

… auch eher selten in deutschen Hotels anzutreffen, aber in seiner Praktikabilität nicht von der Hand zu weisen: Das Bügelbrett

Kritischer wurde es dann schon bei dem. Thema „Essen“. Wurden die Befürchtungen vor der berüchtigten „irischen Küche“ zunächst zerstreut…

… schlug das Schicksal in den kommenden Tage voll zu in Form von Gemüsesuppe, Turkey and Ham, Dorsch und nicht zu vergessen: Kartoffelbrei (womit wir beim Thema „Reizwort“ wären)

*Lecker*

Wir waren wirklich erstaunt, bei welchen Gerichten alles Kartoffelbrei als Beilage dienen kann. Der Phantasie sind hier tatsächlich keine Grenzen gesetzt – im Gegensatz zur Gestaltung der Speisekarte, die sich erfrischend phantasielos gab, womit dann mit zunehmenden Reiseverlauf unser Magen wiederum an seine Grenzen kam, wie wir feststellen mussten. Es gibt halt nur ein gewisses Maß an Kartoffelbrei, das der deutsche Magen in der Lage aufzunehmen ist. Umso willkommener waren dann schöne Überraschungen wie diese hier, während einer Mittagspause:

Eine völlig neue Dimension erhielt auch der Ausdruck „historisches Gebäude“ für uns, was nämlich nichts anderes heißt, als dass es keinen Fahrstuhl gibt im Hotel. Aha. Kerzen wurden allerdings keine ausgegeben, was uns dann doch etwas enttäuscht hat.

Alles andere als enttäuscht waren wir hingegen bei unseren – historischen – Hotel in Tullamore,  wohl unser Favourit (trotz Kartoffelbreis, aber dafür mit Fahrstuhl!).

Hier bekommt Reisen nach einmal eine ganz andere Bedeutung.

Für uns auch faszinierend die laaaaangen Theken in manchen Pubs, die eine Auswahl an Getränken offerierte, die ihresgleichen sucht.

😉

Viele weitere Dinge waren für uns auf unserer Fahrt ungewohnt, manches empfanden wir als skurril, sehr vieles als angenehm und teilweise hat es uns nur ein Kopfschütteln entlockt. Aber wie gesagt: andere Länder, andere Sitten. Die Alternative ist ja nur, zuhause und damit in einer begrenzten Wahrnehmung zu bleiben. Und außerdem wird es vielen Touristen in Deutschland nicht anders ergehen.

Und das Fazit bleibt ja: Irland ist – Kartoffelbrei hin oder her –  eine Reise wert!

Dankeschön 

Auf dem Weg zum Flughafen hieß es, ein letztes Mal „Danke“ zu sagen, dieses Mal Frau Lixfeld für die Organisation der Reise im Vorfeld und manche Unterstützung auf der Fahrt selbst, sei es durch Übersetzung, Navigation oder den Kantorendienst bei den Gottesdienst – letzterer inspirierte dann auch das „Dankeschön“, das Domkapitular Bieber auch im Namen von Domkapitular Dr. Lenssen überreichte (Mitglieder des Caritaschors schauen bitte genau hin: so sieht die neue Chorkleidung aus 😉

Dublin, die Zweite 

Vor einer Woche noch hatte und Dublin bei strahlendem Sonnenschein empfangen, nun verabschiedete es uns bei zT strömenden Regen. Dennoch starteten einige Wagemutige zu einer Stadtführung.

Andere besuchten das Trinity College mit dem berühmten Book of Kells und der Bibliothek…

… bzw suchten Unterschlupf in einem der schönen Cafés.

Time to say goodbye Teil 2

Unsere Irlandfahrt ist nicht nur geprägt von Hochkreuze und Rundtürme, sondern auch von Abschieden deutlich vor der Zeit. Mussten wir uns schon am Donnerstag von unserem Busfahrer John verabschieden, hieß es am Freitagabend (bzw dann endgültig Samstag nach dem Frühstück) unserer Reisebegleiterin Margot „goodbye“ zu sagen, da sie am Samstagmorgen schon wieder eine neue Gruppe übernehmen musste. 

Auch hier war das Bedauern gegenseitig sehr groß, weil wir in den wenigen Tagen eine tolle Gemeinschaft gebildet haben und sie und Dr. Lenssen sich quasi kongenial ergänzt haben. Eines ist uns allerdings dann doch aufgefallen: Der obligatorische Reiseleiterschirm fehlte. Aber hier konnten wir Gott sei Dank Abhilfe schaffen in Form des Caritasschirms und zusammen mit unserer Caritastasse, gefüllt mit den Spezialteebeuteln konnten wir ein kleines „go raibh maith agat, Margot“ sagen. 

Letzter Abend

Kaum zu glauben, aber unser letzter Abend in Irland ist nun auch vorbei. Wir haben ihn in einem Pub in der Nähe von Dublin verbracht, wo es neben einem leckeren Essen (das allein schon deswegen hervorstach, weil es keinen Kartoffelbrei gab, was uns etwas irritierte, aber dazu an anderer Stelle mehr) auch irische Folksmusik und den Irish Dance gab. Nebenbei lernten wir noch wichtige Pubregeln, die wir gerne weitergeben:

Wobei „Pub“ wohl die Untertreibung der Woche gewesen wäre – in dem Raum waren gut und gerne 200 Leute. Aber es war trotzdem sehr nett. 

Besonders beeindruckend waren die Bodhrán, die irische Rahmentrommel und die Tänzer. 

Da sind am Ende selbst die zurückhaltenden Deutschen… 

… richtig mitgegangen 🙂 

Ein schöner Abschluss unserer Irlandfahrt! 

Glendalough

Einen der Höhepunkte unserer Fahrt haben wir uns bis zum Schluss aufbewahrt: Glendalough. 

Diese alte Klosterstadt ist nicht nur sehr gut erhalten, sondern liegt auch wunderschön zwischen zwei Bergen. Dementsprechend bedeutet auch der Name: See zwischen zwei Bergen. 

Im Besucherzentrum gab es wieder ein Modell, das einen guten Eindruck von der Größe der Anlage vermittelt. 

Das Kloster wurde vom hl. Kevin gegründet. Auch hier finden sich wieder auf dem ehemaligen Klostergelände viele Gräber, da der Ort als heilig galt und daher bevorzugte Grabstätte war. 

Die Gräber verleihen dem Ort nicht nur eine friedvolle Atmosphäre, sondern zeigen auch, dass wir Teil einer langen Geschichte sind, und lassen einen über die Lebensgeschichten nachdenken, die hinter den Daten auf den Grabsteinen stehen. So bleiben die Toten, die zum Teil schon vor vielen Jahren gestorben sind, immer noch gegenwärtig. 

Dr. Lenssen erläuterte uns auch diese Anlage anschaulich und zeigte uns vor allem die Orte abseits der Hauptwege, die einen Eindruck von der Einsamkeit vermitteln, die die Mönche hier suchten. 

Die Mönche beschreiben ihre Lebensweise im Gebet 

Ich habe im Wald eine Hütte, 
niemand kennt sie – 
außer Gott. 

Eine Esche hier seitwärts, 
ein Haselstrauch dort. 
Auf dem Hügel der große Baum 
breitet darüber sein Dach. 

Zwei Heidebüsche als Pfosten, 
ein Geißblatt über der Tür. 
In den Hof schüttet der Wald seine Nüsse 
und mästet mir mein Schwein. 

Der Raum in meiner Hütte, 
so klein, doch gar nicht gering – 
ich kann mich darin bewegen 
und alles ist mir vertraut. 

Und oben von meinem Giebel 
im schwarzen Federkleid 
singt mir das Amselweibchen 
ein melodisch geschwungenes Lied. 


Auch in diesem Gebet bilden Glaube und Natur eine Einheit. 

Greystones

In der St. Kilianskirche in Greystones haben wir am späten Vormittag Gottesdienst gefeiert. 

Mit der Pfarrei von Greystones bestehen gute Kontakte zum Bistum Würzburg. So kommt der Pfarrer von Greystones zu Kiliani nach Würzburg. Besonders freute uns, dass auch einige Mitglieder der Pfarrei den Gottesdienst mitgefeiert haben. 

Der Gottesdienst war auch Gelegenheit, Dr. Lenssen „Danke“ zu sagen für die Reisebegleitung, die intensiv vorbereiteten Tage und die fachkundigen Erläuterungen. 

Und so gab es eine kleine Gabe für die persönliche Nachbereitung der Fahrt. 

Auch der Pfarrei sagten wir „Danke“ – mit einem fränkischen Gruß, versteht sich.