Einen der Höhepunkte unserer Fahrt haben wir uns bis zum Schluss aufbewahrt: Glendalough.
Diese alte Klosterstadt ist nicht nur sehr gut erhalten, sondern liegt auch wunderschön zwischen zwei Bergen. Dementsprechend bedeutet auch der Name: See zwischen zwei Bergen.
Im Besucherzentrum gab es wieder ein Modell, das einen guten Eindruck von der Größe der Anlage vermittelt.
Das Kloster wurde vom hl. Kevin gegründet. Auch hier finden sich wieder auf dem ehemaligen Klostergelände viele Gräber, da der Ort als heilig galt und daher bevorzugte Grabstätte war.
Die Gräber verleihen dem Ort nicht nur eine friedvolle Atmosphäre, sondern zeigen auch, dass wir Teil einer langen Geschichte sind, und lassen einen über die Lebensgeschichten nachdenken, die hinter den Daten auf den Grabsteinen stehen. So bleiben die Toten, die zum Teil schon vor vielen Jahren gestorben sind, immer noch gegenwärtig.
Dr. Lenssen erläuterte uns auch diese Anlage anschaulich und zeigte uns vor allem die Orte abseits der Hauptwege, die einen Eindruck von der Einsamkeit vermitteln, die die Mönche hier suchten.
Die Mönche beschreiben ihre Lebensweise im Gebet
Ich habe im Wald eine Hütte,
niemand kennt sie –
außer Gott.
Eine Esche hier seitwärts,
ein Haselstrauch dort.
Auf dem Hügel der große Baum
breitet darüber sein Dach.
Zwei Heidebüsche als Pfosten,
ein Geißblatt über der Tür.
In den Hof schüttet der Wald seine Nüsse
und mästet mir mein Schwein.
Der Raum in meiner Hütte,
so klein, doch gar nicht gering –
ich kann mich darin bewegen
und alles ist mir vertraut.
Und oben von meinem Giebel
im schwarzen Federkleid
singt mir das Amselweibchen
ein melodisch geschwungenes Lied.
Auch in diesem Gebet bilden Glaube und Natur eine Einheit.












